Harlekin erscheint
Intermezzo I
Harlekin träumt
Intermezzo II
Harlekin tanzt
Komponist: Wolfgang Ruß-Plötz
Komposition für Akkordeon-Orchester/-Ensemble
Schwierigkeitsgrad: mittel
DHV-Einstufung: Mittelstufe
Besetzung: Akkordeon 1, 2, 3, 4, Bass
Gabriele Russ Musikverlag
Wissen Sie, was ein Harlekin ist? Die meisten Menschen setzen ihn mit einem Clown gleich. Doch das ist nahezu völlig falsch. Nahezu, weil er die Menschen ebenso mit Albernheiten unterhält wie ein Clown. Grund genug, mit den Vorurteilen aufzuräumen. Das Wort Harlekin selbst leitet sich aus den romanischen Sprachen Französisch und Italienisch ab. Ein Harlekin tritt stets mit Maske und geschminktem Gesicht auf. Ein Harlekin war ursprünglich ein klassischer Charakter in Theaterschauspielen im Zeitalter der Renaissance (ca. 1400 - 1600 n. Chr.). Diese Figur stellte in den Bühnenstücken immer so eine Art Hofnarr da, der die Menschen mit bizarrem Humor erschreckt. Es war grundsätzlich eine Männerrolle. Häufig hält der Harlekin den Menschen den Spiegel vor - so ähnlich wie Till Eulenspiegel. Auch dabei haben die meisten Menschen sich natürlich erschrocken. Seine Witze waren meistens recht boshaft und seine Ausdrucksweise eher derb. Aus diesem Grund haben sich die Zuschauer natürlich über den Harlekin aufgeregt - und durch diese Aufmerksamkeit wurde er als Teil eines Theaterstücks wichtig. Harlekins hatten im wahrsten Sinne des Wortes Narrenfreiheit. Sie konnten boshaft oder witzig sein - und Späße auf Kosten der anderen machen. Charakteristisch für den Harlekin ist auch sein Kostüm. Was unbedingt zu diesem Kostüm gehörte, waren ein Hut, der oftmals die Form des Dreizacks eines Teufels hatte, ein hoher Kragen und ein eng anliegendes Kostüm mit einem Rautenmuster. Die Schuhe sind bis heute Stoffschuhe mit hochgeschnittenen Spitzen. So kann der Harlekin sich leicht anschleichen und seine spitzen Bemerkungen machen kann. Es gibt jedoch auch Varianten, in denen er - damit man ihn hört - Glöckchen an seinen Knöcheln tragen muss. Die Rauten des Kostüms sollen Flicken darstellen, weshalb dieser Anzug meistens kunterbunt ist. Die Flicken symbolisieren die Armut des Narren. Trotz seiner Armut und aller kleinen Gemeinheiten, die der Harlekin austeilt, ist er doch eher eine gebildete Figur. Sein Charakter mag schlecht sein, doch er ist schlagfertig und geistreich - seine Bemerkungen sind stets zutreffend. Er bewegt sich zwischen dem Guten und dem Bösen und durch seine Kindereien, wie beispielsweise Purzelbaumschlagen und herumhüpfen, kann ihm keiner lange böse sein.